Donnerstag, August 11, 2011

3. Etappe Alpengasthaus Hermine (1308m) – Seescharte (2599m) - Württemberger Haus (2220m)

Am nächsten Morgen waren wir wieder früh auf den Beinen. Für die kommende Etappe hatten wir uns eine Variante zum klassischen E5 ausgesucht. Da der Aufstieg zur Memminger Hütte nur eine Sache von wenigen Stunden war und wir schon gegen Mittag dort oben ankamen, wollten wir natürlich noch ein bisschen weiter. Für einen Abstieg nach Zams, der auch als „der legendäre Abstieg ins Inntal“ bezeichnet wird, hatten wir weder Lust noch genügend Zeit.

Also wagten wir uns nach einer längeren Pause auf unseren ersten alpinen Weg Richtung Württemberger Haus. Dafür folgten wir zuerst dem E5, der uns über die Seescharte (2599m) führte, um dann auf der anderen Seite nach links auf den E4 abzubiegen. Der erste Teil war recht einfach und wir haben uns schon gefragt, warum für diesen Weg Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit gefordert wird. Nun.. das sollten wir recht schnell erfahren. Sehr bald schon betraten wir mit Hilfe eines Klettersteiges den Grat, der uns zur Großbergspitze (2635m) führen sollte.

Die Sonne brannte vom Himmel und wir waren heilfroh, dass wir quasi in Sonnencreme gebadet hatten. Leider hatte ich bei besagtem Bad meinen Nacken vergessen, der es mir später entsprechend dankte. Der Weg stellte sich am Ende als genauso schön wie anstrengend heraus und nach einer längeren Kraxelei erreichten wir schließlich den Gipfel der Großbergspitze. Von dort oben hatten wir einen herrlichen Blick auf die umliegenden Massive und auf unser Tagesziel, das Württemberger Haus.
Der Weg nach unten sollte sich aber nochmal ganz schön lang ziehen und es zeigte sich mal wieder, dass die Wegzeitangaben anscheinend von amtierenden Zugspitzlaufgewinnern aufgeschrieben werden. Wir brauchten insgesamt 5 Stunden für einen Weg, der mit 3 Stunden ausgeschrieben war. Als wir die Hütte dann endlich erreicht hatten, war es schon einigermaßen spät und wir waren froh, dass wir ohne größere Probleme noch ein Lager bekamen.
Die Bettenlager auf dieser Hütte bieten übrigens recht wenig Platz und unsere Ohropax erwiesen uns einmal mehr einen guten Dienst, obwohl es diesmal hart an der Grenze war. Einer unserer Lagerkumpanen schnarchte so laut, dass selbst aus Nachbarzimmern Weckversuche und Drohgeräusche zu vernehmen war.

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