Dienstag, August 23, 2011

Fazit

- Nächstes Mal nehmen wir weniger Proviant mit, dafür aber mehr Geld.
- Auf DAV Hütten (Kategorie I) zu reservieren ist zwar eine nette Geste dem Hüttenwirt gegenüber, aber eigentlich bemerkenswert sinnlos
- Es geht nichts über gute Schuhe
- Ein Schirm auf einer Wanderung mag zwar spießig wirken, ist aber ungemein praktisch
- Netzempfang kann man unterwegs vergessen
- Elefanten tragen nicht so gerne Lasten.. Sie lassen sich lieber tragen .. vor allem kleine blaue ;)
- Unsere heimische Bergwelt ist der Hammer !!






Zu guter Letzt hier nochmal ein Überblick unserer Tour:


Alpenüberquerung auf einer größeren Karte anzeigen

Montag, August 15, 2011

8. Etappe Similaun Hütte (3019m) – Vernagt (1689m) - Meran- Bozen- München

Über Nacht hatte es sich ausgeregnet und der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein über den Bergen.
Dem Abstieg nach Vernagt stand also nichts mehr im Weg und nach einem kurzem Frühstück und eines 2 Stunden Marschs erreichten wir den Stausee in Vernagt. Von dort ging es relativ unspektakulär mit dem Bus weiter nach Naturns. Dort stiegen wir in den Zug nach Meran und von dort ging es weiter nach Bozen. Bis dahin lief alles glatt und wir erreichten die Stadt viel schneller als gedacht. Leider verpassten wir den Zug nach München nur knapp, da wir noch Tickets brauchten. Dass die netten Leute am Schalter eigentlich keine Ahnung hatten und darauf bestanden, dass wir die Tickets nur im Zug kaufen können, tat unserer guten Laune keinen echten Abbruch, auch wenn wir noch 2 Stunden auf den nächsten Zug warten mussten. Dass aber alle italienischen Züge pünktlich waren und die DB ihrem Namen mal wieder alle Ehre machte, war schon ein wenig nervig. 1 Stunde Verspätung hatte unser Zug, so dass wir uns also effektiv 3 Stunden um die Ohren schlagen mussten. Aber egal.. Am frühen Abend erreichten wir dann endlich München und beendeten damit unsere Tour. =)

Sonntag, August 14, 2011

7. Etappe Braunschweiger Hütte (2759m) – Similaun Hütte (3019m)

Eigentlich hatten wir geplant, am 7ten Tag zur Similaun Hütte auf- , dann nach Vernagt abzusteigen und die Tour zu beenden. Das ganze hätte nicht länger als 5 Stunden in Anspruch nehmen sollen. Jedoch hatten wir die Rechnung ohne das Wetter gemacht. Bis zu diesem Tag hatten wir ja unverschämtes Glück. Aber schon am Vorabend auf der Martin Busch Hütte hat es zugezogen und am Tag der 7. Etappe regnete es ununterbrochen. Wir wagten dennoch den Aufstieg zur Similaun Hütte. Nebenbei gesagt war es für uns das erste Mal, dass wir die 3000er Marke überschritten haben - allein das war also Motivation genug auch bei schlechtem Wetter zu gehen.
Schnell erreichten wir die Wolken und um uns herum wurde es recht neblig. So kam es, dass wir die markierte Abzweigung nach rechts verpasst haben und stattdessen immer weiter dem Fluss gefolgt sind. Markiert war dieser Weg auch. Allerdings nur mit Steinmanderln anstatt der offiziellen Markierung. Als der Nebel ein wenig verflog bemerkten wir, dass so gut wie alle anderen Leute, die den Aufstieg wagten, einen anderen Weg genommen hatten. Da sahen wir, dass der eigentliche Weg rechts den Hang hinaufführt. Wir überlegten uns schon, einfach zu diesem Weg durchzustechen, was sich wegen des Regens und des Terrains als ein wenig schwierig erwies. Nach kurzer Zeit hatten wir uns entschieden lieber wieder auf unserm Weg zurückzugehen und die verpasste Abzweigung zu suchen. Dann sahen wir aber ein paar Wanderer, die denselben Weg eingeschlagen haben wie wir. Wir packten also den Schirm aus und warteten. Als die zwei uns erreichten, versicherten sie uns, dass beide Wege zum Ziel führen. Wir müssten nur dem Fluss und den Steinmanderln weiter folgen, dann die Ausläufer des Gletschers überqueren und schon wären wir da. Gesagt getan. Zum Glück gab es an der Gletscherstelle genügend Geröll, so dass wir ohne Probleme und ohne Steigeisen weiter Aufsteigen konnten. Als wir schließlich die Hütte erreichten, stellte es sich heraus, dass unser Weg sogar der schnellere von beiden war. Wir erreichten noch vor vielen anderen Bergsteigern, die den anderen Weg gewählt hatten, den schützenden Trockenraum. Wir waren doch einigermaßen durchgeweicht. (Aber die Füße waren trocken... und das ist die Hauptsache :) )


Die Hütte hatte wohl gerade erst eine Renovierung durchgemacht. Wir waren auf jeden Fall sehr überrascht über die schlicht moderne Ausstattung. In der Gaststube trafen wir wieder unsere Freunde vom Vorabend und nach einem Blick nach draußen entschieden wir uns alle, heute nicht mehr weiter zu laufen.
Gegen Nachmittag besserte sich das Wetter überraschender Weise und wir entschlossen uns zu einer kleinen Exkursion zur Fundstelle des Mannes vom Similaun (auch bekannt als Ötzi) auf 3210m.













Samstag, August 13, 2011

6. Etappe Braunschweiger Hütte (2759m) - Vent (1900m) - Martin Busch Hütte (2501m)

Diese Etappe gehört zu meinen Highlights der Tour. Die klassische Überquerung der Alpen führt eigentlich über Zwieselstein nach Moos, aber da wir uns für eine kürzere Variante entschieden haben, verließen wir auf diesem Abschnitt den E5.



Da wir an diesem Tag recht lange unterwegs sein sollten, ließen wir die Braunschweiger Hütte recht früh hinter uns. Die Entscheidung, ob wir über das Pitztaler Jöchl oder das Rettenbachjoch gehen sollten, wurde uns abgenommen, da das erst genannte gesperrt war. Nach einem kurzen aber steilen Anstieg war das Rettenbachjoch (2990m) mit seinen Liftanlagen schnell erreicht.



An der Liftstation vorbei rutschten wir auf einem kleinen Schneefeld dem Parkplatz Rettenbachjoch entgegen. Dort stiegen wir in einen Bus, der uns auf die andere Bergseite zum Restaurant Tiefenbach (2739m) brachte. Zu diesem Zweck durchquerten wir den Rosi Mittermeier Tunnel quer durch das Bergmassiv, wo sich wohl irgendwann mal ein paar Profis gedacht haben, sie könnten hier mal ordentlich durchstechen.
Von jetzt an ging es quasi nur noch bergab über einen sehr schönen Panoramaweg Richtung Vent. Links von uns die Stubaier Alpen und vor uns das Venter Tal mit seiner Kreuzspitze.



Nach einem längeren Marsch erreichten wir schließlich Vent, wo wir unsere Wasserflaschen auffüllen und uns ein wenig stärken konnten. Dies war auch bitter nötig. Die Sonne brannte einmal mehr vom Himmel und vor uns lag noch der Aufstieg zur Martin Busch Hütte. Der Weg dorthin ist zwar nicht besonders anspruchsvoll, der Feld- bzw. Kiesweg der nach oben führt liegt allerdings völlig ungeschützt in der Sonne. Nachdem wir die nähere Bekanntschaft von Manfred dem Schaf gemacht hatten, erreichten wir ziemlich durchgeschwitzt, aber froh diese Etappe geschafft zu haben, gegen frühen Abend wieder vor dem kommenden Regen die Hütte und freuten uns schon auf 1 ½ min warmes Wasser in der Dusche.



Auch auf dieser Hütte trafen wir ein paar Wanderkollegen, denen wir schon auf unserer ersten Etappe begegnet sind. Eigentlich wollten wir ja wieder früh ins Bett. Aber mit ein paar Runden „BANG“ vergeht die Zeit wie im Fluge. Ehe wir uns versahen war auch schon die Hüttenruhe angebrochen und wir schlichen uns leise in unser Lager.

Freitag, August 12, 2011

5. Etappe Zamer Skihütte (1780m) – Krahberg (2208)- Wenns (982m)- Mittelberg (1734m) - Braunschweiger Hütte (2759m)

Diese nächste Etappe war bzw. ist gemessen an der Wegstrecke die längste. Das liegt vor allem daran, dass der Weg durch Pitztal an die 30km beträgt. Da der E5 auf dieser Strecke recht unspektakulär sein soll (die meiste Zeit geht’s auf bzw. neben der Straße durchs Tal), haben wir uns diesmal entschieden, wie die meisten anderen E5ler auch, den Bus ab Wenns bis nach Mittelberg zu nehmen, um die Etappe abzukürzen. Für den Weg nach Wenns gibt es mehrere Varianten. Die eine führt über den Adlerweg über mehrere Gipfel und die andere über den Venet-Rundwanderweg. Bei der letzteren Variante braucht man kaum Höhenmeter machen und kann deshalb auch ca. eine Stunde weniger Zeit einplanen. Da wir ab Mittelberg noch einen Aufstieg von über 1000 Höhenmeter vor uns hatten, entschieden wir uns für den einfacheren Rundwanderweg. Ab der Galffunhütte, wo man übrigens auch sehr gut übernachten kann, führte uns dann ein breiter Feldweg runter nach Wenns. Dort angekommen hatten wir noch ein bisschen Zeit, um uns weiter zu verpflegen, im Schatten rumzuhängen und uns, während wir auf den Bus warteten, mit anderen Wanderern auszutauschen.



Nach ungefähr einer Stunde Busfahrt ging es ab Mittelberg dann noch eine halbe Stunde gemächlich bergauf, aber nach dem Gletscherstübele stieg der Weg schnell an. Vorbei an einem beindruckenden Wasserfall ging es immer weiter unserem ersten Gletscher entgegen. Oben angekommen bezogen wir -wegen eines bereits recht vollen Hauses- ein an die Hütte angeschlossene Selbstversorgerhütte. Nach einer mal wieder viel zu kurzen Dusche war auch im Gastraum schnell ein Platz gefunden. Ein reichhaltiges Essen und zwei obligatorische Obstler später hauten wir uns wieder früh aufs Ohr.












4. Etappe Württemberger Haus (2220m)- Zams (770m)- Zamer Skihütte (1780m)

Mit dieser Variante, mit der wir vom E5 abgewichen sind, haben wir den gefürchteten Abstieg nach Zams einigermaßen entschärft. Für uns war er jetzt ein wenig kürzer und führte nicht so lange über steile Geröllhänge wie der Originalweg. Die Hitze machte uns allerdings zu schaffen und obwohl wir Zams schon sehen konnten mussten wir doch die eine oder andere Trinkpause im Schatten einlegen. Unten im Tal angekommen trafen wir einige alte Bekannte, die wir eigentlich schon weiter voraus wähnten, da sie von der Hermine direkt nach Zams durchgelaufen sind. Wegen des beschwerlichen Abstiegs mussten sie aber wegen einem kaputten Knie einen Tag Pause einlegen.


Unterwegs hatten wir in der Zamer Skihütte zwei Betten reserviert, weswegen wir nach einem kurzen Zwischenstopp die Venetbahn hoch zum Krahberg nahmen und an der Mittelstation ausstiegen. Zur Skihütte waren es jetzt nur 15min zu Fuß. Dort angekommen konnten wir endlich mal länger als 3 Minuten warm duschen, was in den höhergelegenen Hütten der Standard war, und einen Wäscheservice gab es auch.

Donnerstag, August 11, 2011

3. Etappe Alpengasthaus Hermine (1308m) – Seescharte (2599m) - Württemberger Haus (2220m)

Am nächsten Morgen waren wir wieder früh auf den Beinen. Für die kommende Etappe hatten wir uns eine Variante zum klassischen E5 ausgesucht. Da der Aufstieg zur Memminger Hütte nur eine Sache von wenigen Stunden war und wir schon gegen Mittag dort oben ankamen, wollten wir natürlich noch ein bisschen weiter. Für einen Abstieg nach Zams, der auch als „der legendäre Abstieg ins Inntal“ bezeichnet wird, hatten wir weder Lust noch genügend Zeit.

Also wagten wir uns nach einer längeren Pause auf unseren ersten alpinen Weg Richtung Württemberger Haus. Dafür folgten wir zuerst dem E5, der uns über die Seescharte (2599m) führte, um dann auf der anderen Seite nach links auf den E4 abzubiegen. Der erste Teil war recht einfach und wir haben uns schon gefragt, warum für diesen Weg Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit gefordert wird. Nun.. das sollten wir recht schnell erfahren. Sehr bald schon betraten wir mit Hilfe eines Klettersteiges den Grat, der uns zur Großbergspitze (2635m) führen sollte.

Die Sonne brannte vom Himmel und wir waren heilfroh, dass wir quasi in Sonnencreme gebadet hatten. Leider hatte ich bei besagtem Bad meinen Nacken vergessen, der es mir später entsprechend dankte. Der Weg stellte sich am Ende als genauso schön wie anstrengend heraus und nach einer längeren Kraxelei erreichten wir schließlich den Gipfel der Großbergspitze. Von dort oben hatten wir einen herrlichen Blick auf die umliegenden Massive und auf unser Tagesziel, das Württemberger Haus.
Der Weg nach unten sollte sich aber nochmal ganz schön lang ziehen und es zeigte sich mal wieder, dass die Wegzeitangaben anscheinend von amtierenden Zugspitzlaufgewinnern aufgeschrieben werden. Wir brauchten insgesamt 5 Stunden für einen Weg, der mit 3 Stunden ausgeschrieben war. Als wir die Hütte dann endlich erreicht hatten, war es schon einigermaßen spät und wir waren froh, dass wir ohne größere Probleme noch ein Lager bekamen.
Die Bettenlager auf dieser Hütte bieten übrigens recht wenig Platz und unsere Ohropax erwiesen uns einmal mehr einen guten Dienst, obwohl es diesmal hart an der Grenze war. Einer unserer Lagerkumpanen schnarchte so laut, dass selbst aus Nachbarzimmern Weckversuche und Drohgeräusche zu vernehmen war.

Mittwoch, August 10, 2011

2. Etappe Kemptner Hütte (1844m) – Alpengasthaus Hermine (1308m)

Normalerweise geht die zweite Etappe unter zu Hilfenahme eines Taxiunternehmens von der Kemptner Hütte bis zur Memminger Hütte. Das heißt, man steigt bis nach Holzgau ab, nimmt ein Taxi nach Madau und steigt hoch zur Memminger Hütte. Darauf hatten wir allerdings keine rechte Lust.
Zum einen hätten wir ja dann geschummelt und zum anderen wollten wir die Memminger Hütte, die Ziel- und Startpunkt für viele Wanderer ist, als Übernachtungsstätte überspringen. Also buchten wir am Vorabend zwei Lagerbetten im Alpengasthof Hermine in Madau (wobei die Sache mit der Netzsuche gar nicht so einfach war) und machten uns am nächsten Tag an den Abstieg nach Holzgau.

Dabei ging es am Simmswasserfall vorbei, in dem durch den Regen der letzten Tage gewaltige Wassermengen in die Tiefe stürzten.



Angekommen in Holzgau ließen wir wie geplant die E5 Taxis links liegen und machten uns auf den Weg nach Madau. Nach einigen Kilometern wurde uns jedoch bewusst, warum so viele Leute auf Taxis oder Busse umsteigen. Der Weg nach Madau zieht sich ganz schön und ist ziemlich langweilig. Am Abend erreichten wir Hermine und trafen dort alte Bekannte vom Vorabend.